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Tierkliniken warnen vor Gummi-Emojis

Der Ursprung war ein Smiley im ASCII-Text dargestellt als eine Zeichenkombination aus Doppelpunkt, Bindestrich und Klammer. Diese sogenannten „Emoticons” sollten die Kommunikation ein wenig aufheitern und verständlicher machen. Die in ihrer ursprünglich Form aus drei ganz einfachen Zeichen bestehenden Hinweise sollten zum Beispel einen nicht ganz ernst gemeinten Text entsprechend kennzeichnen und ein wenig über die Stimmung der über das Internet kommunizierenden Menschen vermitteln.[1]

Lachen, weinen, schimpfen – Emoticons haben sich in der Welt der sozialen Netzwerke inzwischen als wichtige Symbole der Kommunikation durchgesetzt. Heute sind sie grafisch gestaltet, teils sogar animiert und nennen sich „Emojis”. So gut wie jede Nachricht in den Social-Media wird heutzutage mit Emojis versehen. Laut einer Studie von Brandwatch seien rund 75 Prozent aller Emojis positiv und bildeten damit einen gewissen Gegenpol zu der ansonsten im Internet stark verbreiteten Troll-Mentalität.

Gummifiguren appetitlich für Hunde und Katzen

Für Unmut im Internet sorgt nun allerdings eine Aktion des Discounters Aldi, der eine Serie von Emojis aus Kunststoff entwickelt hatte und diese als Werbeaktion gratis an Kunden abgab. Diese Gummifiguren seien von Katzen und Hunden gefressen worden und führten bei den Tieren offenbar zu einem lebensgefährlichen Darmverschluss. Angeblich seien sie aus einem Gummi gefertigt, das eigenartigerweise magisch anziehend und appetitlich auf Katzen und Hunde wirke.[2]

„Bitte katzensicher verwahren, wenn sich Katzen im Haus befinden”, warnte beispielsweise eine Tierarztklinik auf Facebook. Andere Tierkliniken berichteten, dass mehrere Hunde eingeliefert worden, welche die Kleinteile verschluckt hatten. Alle Tiere hätten operiert werden müssen. Man solle deshalb darauf achten, dass die Emojis für Hunde nicht erreichbar seien.

Sind die Give-aways nur Plastikmüll?

Derartige Posts wurden von hunderten Nutzern geteilt und kommentiert. Eine Kundin beklagte sich sogar generell darüber, dass Aldi Spielzeug aus Plastik verteile: „Ein Cent für die Obst- und Gemüseplastikbeutel erheben aber zur gleichen Zeit kleine Plastikfiguren verschenken. Hat ALDI dafür eine Erklärung?“, schrieb sie auf Facebook.

Der Discounter kann die Aufregung im Internet nicht verstehen. Man glaube, dass die Aktion bei den meisten Kunden super ankomme und sie sich darüber freuten. Außerdem handele es sich bei den Figuren keineswegs um Plastikmüll. Schließlich könnten Katzen nicht nur die Emojis verschlucken, sondern potenziell auch alle anderen kleinen Gegenstände. Man sollte folglich die Emoji-Sammelfiguren so wie andere Kleinspielzeuge sicher vor Hunden Katzen und Babys verwahren.

Einzelnachweise:

[1] Absatzwirtschaft: „Happy Birthday zum 35. Geburtstag, Emoticon: Fakten rund um die Mutter aller Emojis“, in: absatzwirtschaft.de vom 19. September 2019, Abruf am 18. Oktober 2019

[2] Münchner  Merkur: „Hochgefährlich“: Klinik warnt mit eindeutigem Foto vor Aldi Gratis-Geschenk“, in: merkur.de vom 18. Oktober 2019, Abruf am 18. Oktober 2019

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Tobias Köhler

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