Sie wollten hübscher aussehen und legten sich bei einem Münchner Schönheitschirurgen unters Messer – mit fatalen Folgen: Faulende Nasen, vernarbte Brüste, entzündete Operations-Narben waren das Ergebnis. Rund 30 Patienten werfen dem Beauty-Doktor vor, bei seinen Eingriffen schwer gepfuscht und sie dabei teils übel entstellt zu haben.[1]
Die Staatsanwaltschaft München I ermittelt gegen den Münchner Arzt jetzt wegen gefährlicher Körperverletzung. Der Mann soll bei Nasenkorrekturen, Oberlidstraffungen oder Brustvergrößerungen gepfuscht haben. „Meine Nase ist völlig vernarbt, ein Teil des Nasenflügels fehlt. Ich kriege kaum noch Luft”, zitiert die BILD-Zeitung eine Betroffene. Bei den Ermittlungen geht es offenbar auch um Drogen. Demnach soll der 40-jährige Mediziner angeblich Kokain genommen haben, was bekanntlich die Sinne etwas vernebelt.[2]
Siegel aufgebrochen
Auch nachdem das Referat für Gesundheit und Umwelt (RGU) aufgrund der Beschwerden von Patienten in der Praxis in der Münchner Innenstadt gravierende Hygienemängel und Mängel in der Patientensicherheit feststellte, hat der 40-Jährige offenbar munter weiter praktiziert. Die Aufsichtsbehörde hatte zwar den Operationssaal und weitere Räume der Praxis nach den Beanstandungen versiegelt. Das aber hat den Schönheitschirurgen nicht davon abgehalten, weiter zu machen.
Bei einer Begehung der Praxis in der vergangenen Woche mussten die Prüfer feststellen, dass die angebrachten Siegel gebrochen wurden. Zudem seien weitere Auflagen nicht eingehalten worden, teilte das RGU mit. Wie die Regierung von Oberbayern mitteilte, habe die Behörde dem Arzt mit sofortiger Wirkung die Approbation entzogen.
Einzelnachweise:
[1] Süddeutsche Zeitung: „Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Schönheitschirurgen“, in: sueddeutsche.de vom 6. November 2019, Abruf am 7. November 2019
[2] Bild-Zeitung: „Staatsanwalt ermittelt gegen Schönheits-Arzt“, in: bild.de vom 6. November 2019, Abruf am 7. November 2019
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