Über 100.000 Lufthansa-Mitarbeiter, darunter zahlreiche Pilotenschüler an der European Flight Academy, aber auch sonstige Azubis, fragen sich: Was passiert eigentlich, wenn die Lufthansa Group im Rahmen der Corona-Krise auf Grund eines Antrags des Münchner Knorr-Bremse-Milliardärs Heinz Hermann Thiele im Rahmen oder in Folge der Hauptversammlung trotz der zugesicherten Staatskredite in Höhe von rund neun Milliarden Euro doch noch in Kürze Pleite geht?
Anwalt-Innovativ klärt auf: Egal ob Insolvenz in Eigenregie oder unter Zuhilfenahme eines Insolvenzverwalters, der dann Millionen Euro an der Lufthansa-Insolvenz mit verdienen würde, sieht die Rechtslage so aus, dass Mitarbeiter trotz einer Insolvenz weiterhin beschäftigt sind.
Die Mitarbeiter müssten also erst einmal formal gekündigt werden. Und auch hier darf es dann keine Wildwest Ballerei geben, sondern es muss gemäß deutschem Kündigungsschutz streng nach üblichen Kündigungsregeln gehen.
Kündigungen müssen auch in der Insolvenz nach Arbeitsrecht erfolgen
Die Kündigungen müssten, wie üblich, unter Erarbeitung eines Sozialplans ausgesprochen werden und Zeitrahmen eingehalten werden.
Derzeit hängen Hunderte Lufthansa-Flugschüler (Nachwuchsflugzeugführer; NFF) in der Luft. Sie werden seit Monaten hingehalten und wissen nicht, wie sie ihren Abschluss erreichen können.
Einige von Ihnen waren im Rahmen des LAT (Lufthansa Aviation Training) in Arizona auf der dortigen Partner-Flugschule und hätten eigentlich im September 2020 die letzten Monate vor ihrer Prüfung antreten müssen.
Lufthansa Aviation Training hängt derzeit regelrecht in der Luft…
Ob sie ihre Pilotenausbildung nun zu Ende führen können, ist bislang unklar. Eine Pilotenausbildung bei der Lufthansa kostet im Rahmen des Programms die angehenden Piloten rund 80.000 Euro. Noch vor zwei Jahren war die Lufthansa auf neue Pilotenschüler so gierig, dass sie neue Flugschüler damit köderte, indem sie diesen bei Ausbildungsantritt 20.000 Euro aufs Konto überwies.
Noch wirbt die Lufthansa auf ihrer Webseite mit den folgenden Worten:
“Pilotenausbildung bei European Flight Academy. Startklar für die Zukunft. Unter der Marke European Flight Academy sind seit Januar 2017 sämtliche Flugschulen der Lufthansa Gruppe vereint. Damit bündeln die bisherigen Trainingszentren von Lufthansa Flight Training, Swiss Aviation Training, Pilot Training Network, der Verkehrsfliegerschule Bremen und dem Airline Training Center Arizona ihre Kräfte und begleiten Sie auf Ihrem Weg in das Cockpit einer Lufthansa Group Airline oder einer anderen namhaften europäischen Airline.
Mit über 50 Schulflugzeugen und State-of-the-Art-Simulatoren an verschiedenen Standorten in Deutschland, der Schweiz und den USA bieten wir Ihnen beste Chancen für eine Karriere als Pilotin oder Pilot bei einer Airline der Lufthansa Group oder einer anderen renommierten Airline.
Auf der Website finden Sie alle nötigen Informationen zur Ausbildung, den Voraussetzungen und dem Bewerbungsprozess. Bei einem unserer Infoevents bekommen Sie Informationen aus erster Hand. Hier beantworten Ihnen unsere Experten auch gerne Ihre Fragen. Wir freuen uns auf Ihren Besuch.”
Dass derzeit die Ausbildung überwiegend ruht und Hunderte Piloten-Azubis sich maßlos darüber ärgern und nicht mehr wissen, wie es weiter geht und Zukunftsängste haben, darüber liest man auf der Webseite nichts.
Hilfe beim Anwalt
Die Leipziger Anwaltskanzlei WKR hat im Zuge der Corona-Krise und den von der Politik verhängten Shutdowns eine Taskforce für Angestellte, denen Kündigung droht oder denen bereits eine Kündigung ausgesprochen wurde, eingerichtet. Sie ist erreichbar über wkr-anwalt.de und kann per E-Mail an mehreren Standorten angeschrieben werden. Die WKR verfügt im Internet über hohe Bewertungs-Rankings.