Das Corona-Virus „Covid-19“ grassiert weltweit. Angesichts steigender Sterblichkeitsraten unter Betroffenen reagieren die Menschen auch hierzulande immer irrealer: Discounter, wie Aldi, Lidl Penny oder Norma registrieren bereits erste Hamsterkäufe. Trotz prall gefüllter Lagerbestände kommen deren Mitarbeitende teils kaum mehr hinterher, die leergekauften Regale für Nudeln, Konserven und Hygieneartikel neu zu bestücken.[1]
Nun leben wir in Deutschland, Österreich und der Schweiz in einer anderen Welt als etwa in Afrika oder in Fernost, wo Gesundheitskrisen tatsächlich relativ rasch zu Versorgungs-Engpässen führen können. Bei Lebensmitteln brauchen wir hier inmitten Westeuropas eine etwaige Mangelwirtschaft nun wirklich nicht zu befürchten.
Absurde Virus-Hysterie
Als rational denkender Mensch möchte man den Leuten, die sich im Supermarkt derzeit die Einkaufswägen vollstopfen, nur allzugerne humorvoll und gelassen entgegenhalten: „Wenn ich meinen Hamster zum Einkaufen schicke, dann stopft er sich halt die Backentaschen voll. Aber wenn er zurückkommt, dann dreht er glücklich und zufrieden seine Runden in seinem Hamsterrad und lädt dabei ganz sportlich mein Handy auf.”
Doch obwohl in Deutschland bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch kein einziger Mensch an seiner Corona-Erkrankung gestorben ist, treibt die um sich reifende Virus-Hysterie seltsame, ja teilweise absurd anmutende Blüten: In Krankenhäusern werden zunehmend Atemschutzmasken und Desinfektionsmittel gestohlen, und das im großen, beachtlichem Umfang.[2]
Atemschutzmasken ausverkauft
Ein einfacher Mund-Nasen-Schutz, wie man ihn aus dem Operationssaal kennt, kann lediglich gegen eine Schmierinfektion helfen, weil man sich mit den Händen nicht direkt an Mund und Nase berühren kann. In Apotheken, Drogerien und Baumärkten sind Atemschutzmasken jedoch schon seit Wochen quasi ausverkauft – und das, obwohl sie vor eigener Infektion und Ansteckung eigentlich gar nicht schützen.[3]
Mediziner, die den Atemschutz vor allem deswegen dringend benötigen, weil sie ihre Patienten bei der Behandlung und Operation vor Keimen schützen wollen, sind ebenso die Leidtragenden, wie Handwerker und speziell gerade auch Lackierer, die sich im beruflichen Alltag mit den Stoffmasken gegen Staubpartikel und Dämpfe wappnen müssen.
Horrende Online-Preise
Im Internet sind die Preise für hochwertigere Atemschutzmasken in den letzten Wochen folglich explodiert. Wurden die Masken bislang gewöhnlich für einen Betrag zwischen fünf und acht Euro gehandelt, so geht die Lieferung derzeit erst ab Beträgen von 20 bis 30 Euro an den Besteller raus. Pro Stück wohlgemerkt! Und es handelt sich bei diesen Atemschutzmasken um Einweg-Produkte, die nach Gebrauch entsorgt werden sollten, weil die Funktionstätigkeit des Filters nach einiger Zeit nicht mehr gewährleistet ist.
Das ruft freilich auch Kriminelle auf den Plan. Die Ängste der Bürger nutzen Betrüger aus, die Atemschutzmasken über sogenannte Fake-Shops anbieten. Aktuell warnt das Landeskriminalamt (LKA) Niedersachsen vor solch einem Fake-Shop, der Atemschutzmasken, Blut-Tests und andere medizinische Hilfs- und Schutzmittel im Internet anbietet. Die Cyberkriminellen verschicken dazu Spammails im Namen eines realen deutschen Unternehmens, der Pharmacy First GmbH mit Sitz in Wolfsburg, welche auch für diverse Apotheken zuständig ist.[4]
Fakeshop noch immer erreichbar
Wer dem Link folgt und tatsächlich entsprechende Atemschutzmasken bestellen möchte, landet auf einer äußerst professionell gemachten Fakeshopseite, die aber nichts mit dem dort angegebenen deutschen Unternehmen zu tun hat. Die Pharmacy First hat laut LKA inzwischen selbst Anzeige bei der Polizei erstattet. Achtung: Die Fakeshop-Webseite ist zum Zeitpunkt des Erscheinens dieses Beitrags noch immer im Web erreichbar!
Wer jedoch Produkte bei diesem Fakeshop bestellt und diese online bezahlt, erhält keine Ware. Die Polizei rät dazu, sich keinesfalls täuschen zu lassen. Wer eine Bestellung über den Shop getätigt und gezahlt hat, sollte unverzüglich seinen Zahlungsanbieter kontaktieren und versuchen, die Zahlung zu stoppen. Darüber hinaus rät die Polizei dazu, bei der örtlichen Polizeidienststelle umgehend Anzeige zu erstatten.
Keine Verwechslungsgefahr
Mein Hamster „Fridolin“ übrigens erfreut sich auch ohne Mundschutz bester Gesundheit und hat mit seiner täglichen Laufeinheit gerade wieder mein Handy aufgeladen. Jetzt gerade gräbt Fridolin fröhlich und putzmunter wieder einmal die Erde unseres geliebten Gummibaums um. Und das, obwohl er unlängst in Sachen „Corona“ schon einmal schlechte Erfahrungen gemacht hat: Nachdem Hamster Fridolin nämlich versehentlich eine am Boden stehende Flasche des mexikanischen Corona-Bieres umgeschmissen und davon geschnasselt hatte, bekam er kräftigen Dünnschiss. Aber das ist eine andere Geschichte . . .[5]
Einzelnachweise:
[1] Donaukurier: „Hamsterkäufe wegen Corona-Virus“, in: donaukurier.de vom 4. März 2020, Abruf am 4. März 2020.
[2] Lübecker Nachrichten: „Mitarbeiter unter Verdacht: 200 Liter Desinfektionsmittel aus Lübecker UKSH gestohlen“, in: ln-online.de vom 4. März 2020, Abruf am 4. März 2020.
[3] Kölnische Rundschau: „Atemschutzmaske teuer wie nie! Seit Coronavirus-Meldungen Preise um 300% gestiegen”, in: rundschau-online.de vom 2. März 2020, Abruf am 4. März 2020.
[4] Landeskriminalamt Niedersachsen: „Fakeshop nutzt Medienhype um Corona-Virus aus“, in: polizei-praevention.de vom 28. Februar 2020, Abruf am 4. März 2020.
[5] Werben und Verkaufen W&V: „Corona-Bier und das Virus: Keine Verwechslungsgefahr“, in: wuv.de de vom 3. März 2020, Abruf am 4. März 2020.